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  Weihnacht!
  Wie haben wir den Winter doch gefürchtete,
  als ob er selber ein Knecht Ruprecht wär'!
  `s ist wahr, mitunter zieht er auch Gesichter
  und brummt und macht Spektakel, heult ums Haus,
  verschüttet Weg und Steg mit Schnee, dass
  man nicht weiß wohin und fast im Wald verirrt.
  Und was den Frost betrifft, da ist er Meister;
  wen er nicht leiden kann, dem macht aus Bosheit
  er rote Nasen und verfrorne Füße.
  Es ist schon arg; doch ist es einmal so.
  Wie aber der Knecht Ruprecht braven Kindern,
  die sich nicht fürchten und die Spaß verstehen,
  auch Freude bringt, so tut's der Winter auch.
  An klaren Tagen, wenn der Teich voll Eis
  und alle Felder weiß bedeckt von Schnee,
  was ist das eine Lust dann Schlittschuhlaufen
  und Schlittenfahren und den Schneemann bau'n!
  Und an den schönen langen Abenden,
  wie liest man da so still beim Lampenschimmer
  und klebt in Pappe, schnitzt sich allerlei!
  Und kommt zuletzt der Weihnachtsabend her
  mit seinem Markt, mit Buden und Laternen,
  da möchte' man, dass es immer Winter bliebe.
  Das ist ein Fest, wenn die Bescherung fertig!
  Der Vater klingelt und wir Kinder alle,
  eins nach dem andern, treten in die Stube,
  und vor uns glänzt der Baum mit seinen Lichtern.
  Das ist ein Fest! Ach, wär' es nur erst da!
  Robert Reinick 1805 - 1852
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