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  Bethlehem
  Aus voller Silberschale
  gießt fahles Licht der Mond.
  Mit blendend hellem Strahle
  ein Stern am Himmel thront.
 
  Eine ärmliche Bauernhütte
  verklärt er mit feurigem Lohn,
  drin ruht auf weicher Schütte
  Maria mit dem Sohn.
 
  Aus fernen Morgenlande
  auf sterngewiesenem Pfad,
  im schimmernden Prachtgewande
  sind die drei Könige genaht.
 
  Sie knieten anbetend vorm Knaben
  und küßten ihm Stirn und Haar
  und brachten kostbare Gaben:
  Gold, Weihrauch und Myrrhen ihm dar.
 
  Ein Hirtenbub stand ferne,
  scheu abwärts den Blick gesenkt,
  auch er hätt' gar so gerne
  dem Heiland etwas geschenkt.
 
  Er hat nichts, das er böte,
  ist aller Gaben bar:
  Auf seiner Hirtenflöte
  bringt er ein Lied ihm dar.
 
  Da wendet sich von den Königen
  der Knab und lächelt süß
  und lauscht dem zaubertönigen
  Lied, das der Hirt ihm blies.
 
  Die Englein hörten schallen
  das Lied und machten es kund:
  Den Menschen ein Wohlgefallen
  und Frieden dem Erdenrund!
  Richard Zoozmann 1863 - 1934
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